Marketing-Abteilungen haben schon seit je her andere Ansprüche und Wünsche an die Technik. Bei der Entstehung des Internets und damit dem Aufbau einer URL-Adresse hatten die Techniker keineswegs kreative Slogans oder Webadressen im Hinterkopf. Der Aufbau einer Domain im Internet besteht aus einer Folge von durch Punkte getrennte Zeichen. Der letzte Name dieser Folge wird als Top Level Domain bezeichnet. Bei der Domain „de.name.com“ entspricht „.com“ dem Top Level dieses Domainnamens. Für einprägsame Adressen mit Endungen wie „.com“, „.net“ oder „.de“ waren die Möglichkeiten zuletzt rar geworden.
Aus dem Grund gab genau vor einem Jahr die Internet-Verwaltung ICANN nach langer Vorbereitungsphase die Bewerbungen für neue Domainendungen frei. Das bedeutete, dass sich Städte und Unternehmen um ganz spezifische Endungen, wie zum Beispiel „.hamburg“, „.sex“ oder „.shop“ bewerben konnten. Erlaubt waren neben Städten oder Regionen auch Endungen für Branchen, Firmen oder Marken. Private Nutzer konnten keine neuen Endungen für Homepages beantragen, was nicht nur allein daran lag, dass bereits für die Bewerbung pro Endung ungefähr 185.000 US-Dollar zu berappen waren.
Bei dieser Summe peinlich, dass die Bewerbungsplattform mit einem Sicherheitsleck zu kämpfen hatte, sodass kurz vor dem angestrebten Bewerbungsende die Namen und Daten von Antragsstellern eingesehen werden konnten. Letztlich wurden 1930 Anträge für 1409 verschiedene Domainendungen im Rahmen des Bewerbungsfensters gestellt. Am Reveal Day wurden alle Bewerbungen veröffentlicht. Natürlich befinden sich namhaften Marken ebenso unter den Antragsstellern, wie die Internet-Giganten Amazon und Google. Beide haben mehrfach gleiche Domainendungen beantragt! Finden bei mehrfacher Beantragung die Unternehmen keine Einigung, überlegt die ICANN die Endungen zu versteigern. Dies dürfte das Vergabeverfahren im Falle von Google und Amazon zum Millionenspiel werden lassen. In Deutschland sieht man dem entspannter entgegen, da der Großteil der Endungen nur einmal beantragt wurde. „.vip“, „.taxi“ oder „.gmbh“ werden von den attraktiven deutschen Endungen mit mehrfacher Bewerberanzahl begehrt. Zahlreiche einzelne Bewerbungen beziehen sich zudem auch auf geographische Endungen. Die kompletten Zahlen, Daten und Fakten sind in der nebenstehenden Infografik zusammenfasst.
Die neuen Domainendungen waren von Anfang an umstritten, da hier eventuell ausschließlich ein Geschäft für Abzocker oder Markenanwälte zu sehen ist. Zudem produzieren die neuen Domainendungen in erster Linie Redundanz. Ob in diesem Jahr die ersten Endungen online präsent sein werden, ist noch offen, denn es ist noch nicht entscheiden wurden, welche neuen Endungen genehmigt werden. Zudem stehen die potentiellen Versteigerungen ebenso noch aus, wie die verbindliche Zusage der Antragsteller, die natürlich auch über die Möglichkeit Anträge zurückzuziehen verfügen.
Quelle:
Portunity Blog
Portunity Hosting